Mailinglisten-Archive |
Achim Ruhland wrote: > Ich hätte u.U. die Möglichkeit eine solche Zeitschrift herauszugeben (mein > Vater hat einen Verlag) das Problem wäre allerdings der Inhalt, bei einem > grossen Interresse in der deutschen PHP-Szene könnte man das was auf bauen > (neue Räschdchraipunk :). Kinder, Kinder, ich bin zwar noch recht jung und sollte vorsichtig sein mit einer Aussage aber wißt Ihr was es heißt ein Magazin herauszugeben? Also eigentlich ist das ganz einfach. Man nehme etwas, was man ohnehin in der Ecke rumliegen hat, rühre kräftig um und hat sein Magazin. - n00.000,-- Risiko-/Startkapital - ein freigekaufter Profi als Vollzeitredakteur - zwei bis drei Teilzeitredakteure - ein motivierter, erfahrener Chefredakteur - ein Grafiker - eine Teilzeitbürokraft - ein Packet Infrastruktur Ich kenne den Mann gut den man in Deutschland den "Airbrush Papst" nennt. Er hatte da auch mal so eine Idee vor nunmehr 15 Jahren und es ist ihm gelungen die ganze europäische Szene zu prägen, aber schauen wir doch kurz drauf wie es ausging. Ein paar Jahre hat er mit all seiner Kraft die Airbrush Zeitung geformt und für ein halbwegs regelmäßiges erscheinen gesorgt. So manch ein Artikel von 1987 ist heute noch der Maßstab aller Magazine die folgten. Doch was wurde aus dem Mann: Konkurs und Krankheit. Finanzen Jedes neue Magazin kennt Nullnummern um das Team einzuspielen, das Layout und die Inhalte zu bestimmen, eine Vorlage für Werbekunden zu haben, die Resonanz einer kleinen Testleserschaft auf das Produkt zu testen und zu prüfen ob das Team auch unter Zeitdruck gut arbeiten kann. Zwei Ausgaben sind nicht übertrieben, ihre Produktion dürfte gut zwei Monate in Anspruch nehmen. Allein das Zusammenspiel von Grafiker und Druckerrei ist eine endlose Geschichte. Bevor jedoch die Nullnummer produziert werden kann, wird einen Monat lang die Infrastruktur (Büro, Briefpapier, Website...) aufgebaut. Immer wieder wird um das Konzept gefeilscht, obwohl seit mindestens drei Monaten Stimmen aus der Szene gesammelt wurden und ein Konzept vorliegt... Nachdem die erste Nullnummer da ist, muß man sich dringend um die Werbekunden kümmern. Das ist klinkenputzen in Reinform. Briefe schreiben, Faxe versenden, viel telefonieren, sich präsentieren. Und wehe man wußte vorher nicht, daß Werbeetats langfristig zu einer bestimmten Jahreszeit verplant werden. Doch nicht nur die anderen sollen im eigenen Magazin inserieren, nein auch das Magazin ist zu vermarkten. Anzeigenkontingente in Print- und Onlinemedien sind zu kaufen und Anzeigen zu gestalten. Aber der Grafiker hat ja eigentlich nichts zu tun und Texter ist doch in einer Person, oder? Und nanu, wo sind die ersten n00.000,-- geblieben. Ach ja: Personalkosten, Druck, Werbung, Infrastruktur, ... Ok, die erste Ausgabe ist da. Mit dem Scheckheft wurden renommierte Autoren eingekauft, das Ding liegt am Kiosk. Nanu - 15,-- soll es kosten und dabei ist 1/3 Werbung?! Will man einen guten Druck, etwa 100 Seiten Umfang und muß auch noch für die Verteilung blechen, sind von den 15,-- Verkaufspreis bei kleiner Auflage ( < 20.000 Exemplare ) mit Glück noch 5,-- übrig. Das muß reichen für einen Monat laufenden Betrieb. Ja, die Druckkosten sind nicht gering. Ich habe die Landesschülerzeitung entstehen sehen ( Berliner Format, ~10 Seiten, 200.000er Auflage ), selbst mal versucht ein Magazin zu etablieren ( 10.000er Auflage ) und erinnere mich an die Kalkulation der Airbrush-Zeitung die oft Thema im Editorial war. Wer auch immer das PHP Magazin als Print Medium macht er sollte Geld haben... WoManpower Ja, "Womenpower" oder "wo ist die Manpower". Es gibt in Deutschland nur zwei halbwegs ernsthafte PHP Portale, wo sollen das die Leute herkommen? Ein Profi muß freigekauft werden, denn einen Vollzeit Redakteur braucht man mindestens, andere gute Teilzeitredakteure bekommt man nicht umsonst. Wer gesehen hat wie mühsam es für Pentab war/ist Leute einzukaufen, der ahnt das der nächste Raubzug durch die Szene nicht einfach wird. Nun, irgendwo winkt das Scheckheft und man bekommt gute Fachleute, aber haben die auch eine Schreibe? Können sie Wissen vermitteln. Mist, die Liste wird schon wieder kleiner, man braucht sich nur mal unzusehen wieviele in Deutschland auf den Listen wirklich gute Antworten geben. Das Fachteam steht jetzt, es fehlt lediglich der charismatische Chefredakteur. Hmm - Werbemann sollte es sein, Erfahrung haben, etwas von PHP verstehen, wird hart, aber es wird gefunden. Die erste Ausgabe Prügel gab es schon, der Preis ist zu hoch. Das Niveau stimmt nicht und wieso sind die Redakteure nicht rund um die Uhr für Support da? Eine Anzeige wurde nicht richtig gedruckt, der Kunde ist weg... Versteht mich nicht falsch: ich würde gerne ein PHP Magazin sehen, es wäre der Bedeutung von PHP angemessen. Und ich würde wahrscheinlich auch 15,-- für eine Ausgabe zahlen. Aber man macht kein Magazin mal ebend, weil man da jemanden kennt, der wiederum bei der Nachbarin beim Kaffeeklatsch... Ulf
php::bar PHP Wiki - Listenarchive