Wer verdient warum mit kostenloser Software ?

[Guido Stepken]

Ein sehr wichtiges Motiv für Unternehmer kommt noch dazu. Die möchten 
immer jemanden für etwas verantwortlich machen können.
Häufig schiebt es der Dienstleister auf den Softwarehersteller oder auf 
die Hardware.
Bei OpenSource kann sich der Dienstleister nicht mehr dumm herausreden, 
Er hat die Quellcodes, die Entwicklungswerkzeuge
und den Debugger zur Hand, und kann die Fehler entfernen. Für 
Unternehmen, die "mission critical" Anwendungen einsetzen,
ein absolutes Muß. Es geht nicht mehr mit kommerzieller Software, wie 
Microsoft, wo man auf Patches oder Service-Packs
im Developer Kit monatelang warten muß, wie z.B. bei .NET. Daher sollte 
man für MySQL auch ein OS einsetzen, wo man zur Not mal debuggen kann.
Nachteil für Dienstleister ist, daß die MySQL, C(++), PHP, PERL, 
PYTHON ... als Programmiersprache in so weit
beherrschen müssen, als daß sie die Fehler finden können.
Unternehmer können als immer einen verantwortlich machen, Geld gibt es 
laut Vertrag nur bei vollständiger Dokumentation,
fehlerfreiem Lauf nach Abnahme und den vollständigen Quellcodes. 
FreeWare/OpenSource Dienstleister lassen sich darauf ein,
Microsoft Certified System Entertainer die kommen, klicken herum, 
verschwinden, und hinterlassen eine Rechnung. Wenn dann der Unternehmer 
danach fragt, wo er warum herumgeklickt hat, damit er das zu jeder Zeit 
reproduzieren kann, da ist bei den meisten dann Ebbe.
Unter Linux mache ich nix mit dem SuSE Yast, weil man nix 
mitprotokollieren kann, und man eh nicht so weit kommt, damit.
Einfache Frage: Wann wurde was warum und wie verändert ?
Ich stelle in der BASH einfach mit "#script -a /protokoll" das Protokoll 
an, schreibe dann später meine Kommentare dazwischen,
  und das kommt dann ins Serverbuch, damit ein Dienstleister, der nach 
mir kommt, sich darin auch noch locker und schnell
zurecht findet. Die Microsoft Certified System Entertainer sollte man im 
Grunde häufig nicht bezahlen, so schlecht ist deren
Dienstleistung dokumentiert.

Ich kann nur jedem Unternehmer empfehlen, dies alles vertraglich 
festzulegen, ansonsten macht er sich abhängig.

Gru/3, Guido Stepken

> Nicht ganz - dies sind bei weitem nicht alle Motive.
> Ist aber tatsaechlich zu sehr OT und vor allem zu umfangreich,
> um dieses Thema hier in einer Mail in aller Kuerze
> erlaeutern zu koennen. Schau' Dir mal das Buch von Volker
> Grassmuck "Freie Software zwischen Privat- und Gemeineigentum" an,
> http://freie-software.bpb.de/ (nahezu kostenlos bestellbar,
> nur Versandkosten, bzw. Download-Variante erhaeltlich).
>
> Dies zeigt sehr schoen die Grundlagen auf - von den Anfaengen
> bis hin zu Beispielen einiger erfolgreicher Open-Source-Projekte,
> Lizenzmodellen etc..
>
> Beste Gruesse,
>    Ralf
> --
> : www  : http://www.bttr.org  :  mail: ralf_(at)_bttr.org
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