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Hallo Lutz, > ich fand das auch sehr interessant und hilfreich, vor allem weil > Volker es > schön auf den Punkt gebracht hat. Ich habe mich dann bei denen > einsortiert, die nicht wissen, was eine Türklinke ist und in allem ein > Bißchen Dilettant sind... :-D Ich hoffe mien vorletztes Posting hat das Bild des Zweitferengi wieder etwas gerade gerückt. Laut Konrad Beikircher zähle ich nur die Westfalen zu den Einzellern *frotzel* ;) > Aber Spaß beiseite. Ich denke, als > PHP-Programmierer kann man eine sehr unterschiedliche Herkunft > (Autodidakt, Informatikstudium...) haben und auch in sehr > unterschiedlichen Umfeldern (Einzelkämpfer, Teams, kleine Projekte, > große > Projekte, verteiltes Arbeiten...) arbeiten. So variieren auch die > Schwerpunkte, die Kenntnisse usw. Wenn Du in der Oberliga spielen > willst, > mußt Du sicherlich nicht nur Alleskönner sein, sondern auch noch in > allem > perfekt. Du wirst lachen: ich kenne wirklich niemanden, der in allem wirklich perfekt ist. Mich selbst am wenigsten (nur um das klar zu stellen ;) Und was zum Beispiel Stundensätze angeht bin ich zum Beispiel einer der ersten, der, wenn er remote arbeiten kann, das mit entsprechend günstigen Preisen honoriert. Ich kalkuliere halt nicht im "Enterprise Premium Segment" ;o) > Was das für Dein Privatleben bedeutet und ob das Deine Welt ist, > ist eine andere Geschichte. Meine Welt ist es dann nicht mehr. Mir > reichen > 90%. :-) Ich hab ca. 14 Semester fürs Diplom (Chemie) gebraucht. Ein Schulfreund von mir exakt 8, eigentlich fast noch ein halbes weniger. Den durfte man auf dem Institutsflur aber auch nicht nach der Uhrzeit fragen: "Hä? Ah, weiß nicht, keine Zeit, muß weiter ..." 100% Profis, wenn es sie wirklich gibt, sind mir meist suspekt. Mein Dr.-Vater war so einer, der hatte noch nie in seinem Leben von "Blues Brothers" gehört, schlicht, weil er seit seiner Kindheit nie mehr in einem Kino war, keine Nicht-Fachbücher liest und keine Musik hört. Man könnte auch sagen, der Hirnteil, der sich mit _irgend einer_ Form von Kultur befaßt, wurde bei ihm nicht genutzt bzw. zweckentfremdet. Irgendwie tun mir diese Leute manchmal leid, auch wenn das jetzt schon wieder arrogant klingen könnte ... > Also das mit den IDEs darfst Du bei PHP mit Sicherheit entspannt > sehen. Um > es mal so klar zu formulieren, wie Volker seine Meinung formuliert > hat: > PHP hat noch nicht die Professionalität und Reife, die Java hat. Erm, hab ich das so gesagt. Hm, kann sein. Jedenfalls hinterläßt PHP oft für Außenstehende einen Eindruck fehlender Professionalität, der sich bei näherem Hinsehen bei den Entscheidungsprozessen (!) im Core Team auch oft wiederfindet. Was viele Leute an Professionalität mit PHP als Anwender auf die Beine stellen nötigt mich oft zum Abnehmen eines Hutes, den ich eher selten trage ;) > In Java > habe ich von Anfang an mit einem IDE gearbeitet, aber versuch doch > mal, > einen PHP-IDE auf dem Niveau des NetBeans-IDE zu finden, der > kostenfrei > ist. ;-) Im Übrigen ist ein IDE eben ein Werkzeug, welches viele > Einzelwerkzeuge für Dich integriert und einfach nutzbar macht. Das > steigert den Komfort und die Produktivität deutlich. Zeit ist > Geld. ;-) Hm, als Script-Häretiker würde ich jetzt sagen: Java IDEs machen Java erst verdaulich ;) Das ist natürlich auch nur eine Plattitüde, die Anlaß zu weiteren lusteligen Flames liefern könnte, aber ich habe halt die Erfahrung gemacht, daß Java-Projekte noch viel eher wie PHP Projekte zu einer Überziehung ihres Zeit- bzw. Aufwandslimits neigen. Budget-Verantwortliche _lieben_ Scriptsprachen (außer Java ;). > Auch die CVS/SVN-Geschichte würde ich entspannt sehen. Wenn Du als > Programmierer befähigt und erfahren genug bist, kannst Du Dich in > diese > Dinge sehr fix einarbeiten. Exakt. Auch ich weiß nicht alles über Software Versionsverwaltung, aber ich nutze es halt konsequent. > Ich lerne Dinge immer dann, wenn sie mich > interessieren oder ich sie brauche. Schließlich ist auch meine Zeit > begrenzt. Es gilt also, die richtigen Prioritäten zu setzen. Wem sagst du das. Ich würd ja SO gern jetzt mal eine Woche lang TurboGears machen ... (Eine Art Ruby on Rails für Python, nur besser) > Du kannst Dich also recht zeitnah in einen IDE einarbeiten. Nur > gibt es > eben Stellen, die Du nur bekommst, wenn Du alles schon kannst, und von > Anfang an und immer 100% leistest. Ich denke, an solche Stellen dachte > Volker bei seiner Äußerung. Genau. Wobei ich sehr lustige Erfahrungen mit den Anforderungsprofilen der Kunden gemacht habe. Da stehen teilweise Sachen drauf, von denen sie es gut fänden, wenn man das könnte, weil sie neulich in der iX gelesen haben, daß es das nächste Hot Thing wird ;o) Sprich 20 Jahre Berufserfahrung, 17 Programmiersprachen, 25 Betriebssysteme, aber höchstens 25 Jahre alt und einen Stundensatz von nicht mehr als 15 Euro ;) > Du sprichst von Editoren. Ein IDE ist aber eine integrierte > Entwicklungsumgebung. Da steckt viel mehr drin. Wenn Du einmal mit > einem > Werkzeug wie dem NetBeans-IDE richtig arbeitest, wirst Du es lieben. > Editieren, Refakturieren, Dokumentieren, Testen usw. Alles in > einem. Eben > integriert. Alleine das Debugging ist ja bei PHP Applikationen ein Krampf. Ich hab neulich 1 Tag gebraucht, bis ich den Zend Debugger vernünftig Laufen hatte. Nein ich möchte keine komplette Zend Plattform, die krieg ich als IDE Kunde ja kostenlos. Aber die hat mir beim letzten Install die komplette Serverumgebung zerschossen. Wer auch immer die Zend Kommandozeilen-Installer baut, gehört mit seinen eigenen Tools gequält ;o) > Wenn man 3 bis 4 Jahre nur mit Alltagsarbeit zugeschüttet wird, bleibt > einem vielleicht nicht viel Zeit zur Weiterentwicklung. Ich habe > bisher > das Glück gehabt, daß ich in der Firma die Entfaltungsmöglichkeiten > hatte, > die man zur Weiterentwicklung braucht. Außerdem habe ich mir auch > viel in > meiner Freizeit angeeignet. Grundsätzlicher Punkt. Engagement. Ich kenne studierte Infotiker hier aus Aachen, die können nicht _eine_ Programmiersprache ganz. Die haben halt außer den Vorlesungen, Seminaren und Übungen nix gemacht. Andere kommen aus demselben Studiengang und sind schlicht brilliant. Die haben aber ein Eigeninteresse an dem, was sie tun. Vielleicht sollte ich das ganze "Profi-Geblubbere" darauf reduzieren: wer Mitarbeiter sucht, sollte Leute nehmen, die Spaß an ihrer Arbeit haben und ein gewisses Eigenengagement mitbringen ohne dabei zum Fachidioten zu verkommen. Eine schwierige Balance :-> > Profi-Niveau würde ich nicht an IDEs und CVS festmachen, auch nicht an > Sprachen oder Betriebssystemen. Für mich hat das zunächst einmal > mit der > Arbeitseinstellung, der Arbeitsweise, der Fähigkeit, sich Dinge > selbst zu > erschließen und zu erarbeiten, und der Fähigkeit, wie ein > Programmierer zu > denken, zu tun. Ich bin der festen Überzeugung, das die letzten beiden > Fähigkeiten entscheidend sind, ob man ein guter Programmierer > werden kann > bzw. ist. Siehe oben. Hätte ich zuerst zu Ende gelesen, anstatt direkt zu schreiben, hätte mir das einen Absatz erspart ;) > IDEs und der ganze Rest sind eben nur Werzeuge, die helfen aber > nicht, wenn Dir Programmieren nicht liegt. Jups, ich könnte auch so formulieren: nicht den, der kein CVS/IDE/ Sprache kann halte ich für "keinen Profi" sondern den, der konstant und in jedem Umfeld behauptet, daß er das nicht braucht. Aber eigentlich sind sowas ja in jedem Arbeitsgebiet die Deppen, die nur bis zu ihrem eigenen Bauchnabel schauen können. Auch wenn der manchmal ganz schön weit weg liegen kann *frins* Viele Grüße, Volker Göbbels
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