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>> Bei uns ist Design/Programmierung und Inhalte >> getrennt. Das wird mit dem Redaktionssystem gelöst. > Darf man fragen, wie dieses CMS heißt und wo man es sich einmal > anschauen kann ? Ich habe das aus unseren Anfängen heraus selbst entwickelt. Der erste Entwurf stand nach ein paar Stunden, einfach HTML mit SSI. Nach einem halben Jahr war dann absehbar, daß die Sache vielleicht funktionieren könnte. Da habe ich angefangen, mich in php und MySQL einzuarbeiten. Nach ein paar Monaten habe ich dann FastTemplate eingesetzt und nach wiederum ein paar Monaten gesehen, daß dieses System uns mehr behindert als nützt. Das war dann der Zeitpunkt, ein eigenes System zu entwickeln, immer entlang der aktuellen Bedürfnisse. Letzten Endes ist dann etwas dabei herausgekommen, was man CMS-System nennen kann. Dieses CMS-System ist eigentlich gar kein System, sondern besteht aus vielen gestrickten Teilen, wie sie sich aus unseren vielfältigen Anforderungen und Entwicklungen ergeben haben. Das wird auch sicher so bleiben, weil das Ganze in Bewegung ist und die Entwicklungen gar nicht absehbar sind. In der vergangenen Woche habe ich mich zum Beispiel damit beschäftigt, wie wir unsere Newsletter selbst verschicken können. Bisher haben wir dazu eGroups/Yahoo benutzt, im letzten halben Jahr mit sehr vielen Schwierigkeiten. Ob unsere eigene Lösung funktionieren wird, weiß ich noch nicht. Auf jeden Fall könnten wir den Abonnenten ermöglichen, die Ausgaben beliebig zu konfigurieren. Ich habe dazu die Klasse class.html.mime.mail.inc (Schumann / Ratschiller / Heyes) dahingehend verändert, daß es ein richtiger Roboter geworden ist, der aus einer statischen HTML-Datei vollautomatisch eine Html-E-Mail inklusive Bilder verschickt, die dann im E-Mail-Programm im wesentlichen so aussieht wie im Browser (mit E-Mail-Programm-bedingten Abweichungen). (Sobald die Sache sich in der Praxis bewährt hat, wollte ich diese Veränderungen zur Verfügung stellen.) Es geht ja immer wieder darum: macht man sich die Arbeit anderer Leute zunutze oder macht man sich selber schlau? Das kann man natürlich nicht pauschal beantworten. Selbstverständlich kann man nicht die Welt von Grund auf neu bauen. Andererseits sind manche Dinge für das Eigene so wesentlich, daß man mit vorgefertigten oder auch nur von anderen im Auftrag hergestellten Elementen auf die Dauer nicht glücklich werden wird. Wo da die Grenze liegt, muß man natürlich selber entscheiden. Ich habe z. B. das Session Management selbst geschrieben, weil ich mit der Lösung von PHPLIB nicht warm werden konnte. Die Klasse db_mysql.inc der PHPLIB ist mir wiederum unverzichtbar und eine ungeheure Erleichterung. Für dieses Problem gibt es sehr viele Lösungen. Weil ich aber mit dieser Lösung zufrieden bin, kommt eine andere für mich nicht in Frage (z. B. PEAR). Sollte ich etwas vermissen, baue ich es eben selber ein. Oft ist der Aufwand, sich in eine fremde Lösung einzuarbeiten, viel größer, als wenn man die Sache selbst entwickeln würde. So habe ich zum Beispiel die in der PHPLIB enthaltene OOHForms benutzt. Die Sache war mir aber so undurchsichtig, daß ich mich immer wieder in Schwierigkeiten verstrickt habe, daß ich unter dem Strich mindestens zehnmal mehr Zeit verbraten habe, als wenn ich es selbst entwickelt hätte. Wenn man aber diesen Weg erst einmal gegangen ist, hat man ja schon die Zeit investiert, und ein neuer Anfang, der auf jeden Fall sinnvoll wäre, wird immer teurer. Also bleibt es bei der unbefriedigenden Konstruktion. Aus dieser Erfahrung heraus versuche ich zunächst einmal bei einer Fremdlösung ein Gefühl dafür zu bekommen, ob ich die Sache verstehe und damit umgehen kann. Sehr hilfreich für diese Untersuchung ist natürlich ein funktionierendes Testsystem, was in den meisten Fällen fehlt. Das wäre eine Anregung für die Entwickler. Oft finde ich Beispiel-Sites, die nicht funktionieren, der Code ist allenfalls für den Entwickler verständlich, insbesondere fehlt eine allgemeine Erklärung, wozu das Ganze gut ist und wie man es einsetzt und wo man es vielleicht besser nicht einsetzt, weil dort Grenzen sind. Das ist zum Beispiel bei php und MySQL recht gut gelöst, weil man diese entsprechenden Informationen bekommt. Ich kann mich noch an die Anfänge erinnern, als Rasmus und ein Freund jeweils für eine Entwicklerzeitschrift ein kleines Programm komplett entwickelt haben, Schritt für Schritt, wobei man das fertige Ergebnis im Internet sehen konnte und selbst auch die Sache sofort nachbauen konnte. Das ist sicherlich einer der vielen Gründe für den Erfolg des Unternehmens. Die erwähnten Artikel sind sicherlich immer noch im Internet zu finden - einmal ging es um ein Fotoalbum und einmal um einen Terminkalender oder so etwas ähnliches, also um konkrete Dinge, die man wirklich braucht, wo man die Problemelage sofort auf die eigenen Probleme übertragen konnte. Und darum geht es ja letzten Endes, um die eigenen Lösungen. -- Herzlich Werner Stuerenburg _________________________________________________ ISIS Verlag, Teut 3, D-32683 Barntrup-Alverdissen Tel 0(049) 5224-997 407 · Fax 0(049) 5224-997 409 http://pferdezeitung.de
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