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Schwerd Schwerd_(at)_bigfoot.com
Sun, 21 Nov 1999 13:58:32 +0100


Wie immer und überall, kommt es darauf an!

Wielange mußt Du noch studieren? Was genau studierst Du?

Wie stellst Du Dir Deine berufliche Zukunft - nach dem Studium - vor?

Ich übrigens war in einer ähnlichen Situation. Wie es meinem Naturell
entsprach, habe ich mich nicht entscheiden können und beides gleichzeitig
gemacht. Ich habe dann an der Fernuniversität studiert und meinen damaligen
Job auf 19 Stunden runtergeschraubt. Allerdings denke ich, daß der Dir
vorgeschlagene Job in 19 Stunden passen würde.

Wenn Du es nicht mehr so lange hast, kannst Du vielleicht über den Wechsel
an die Fernuniversität nachdenken und beides machen, vielleicht geht es
eine Zeit lang. Ich würde, wenn es weniger als 2 Jahre Reststudienzeit
sind, auf jeden Fall versuchen, es zuendezubringen.

Wenn Du gut bist, und sie Dich so unbedingt haben wollen, lassen sie sich
ja vielleicht auch auf XX Stunden ein, (damit sie Dich womöglich nach
Deinem Studium bekommen) How about that?

Ansonsten, Ulf hat es sehr treffend beschrieben...

Grüße

Daniel


At 12:06 21.11.99 +0100, you wrote:
>Cyrill Schumacher wrote:
>> Ich stehe jetzt echt vor dem Problem entweder das Studium abbrechen
>> und dafür bei einem Großhandelskonzern in NRW (65 Mrd. Umsatz) fast die
>> komplette
>> Intranetentwicklung zu übernehmen ODER ich studiere (und arbeite)
>> weiter wie bisher, sodass ich wengistens einen richtigen Abschluß habe.
>> Einer meinte schon zu mir, dass ich so eine Chance nie wieder bekomme
>> und ich solle zugreifen, die meisten anderen sagen jedoch: mach
>> erst mal deinen Abschluß !
>> Steckte einer von Euch schon mal in so einer Situation ?
>> Was kann man wirklich empfehlen ?
>> Und was sagen die Studienabbrecher, die jetzt im Job stecken ?
>> Ich habe noch Zeit bis Januar für die Entscheidung ...
>
>Cyrill, 
>
>die Entscheidung hängt davon ab, was Du später einmal machen möchtest.
>Ich habe Leute jeden möglichen Weg gehen sehen.
>
>a.) Radikal: 22 Jahre, IT Abteilung Acer, Netzwerkkoordinationsgruppe
>Europa
>
>Ich schrieb die Geschichte schon Kai Hörner, um ihn zu ermuntern, ob
>seines Alters nicht zurückzuschrecken. Mein ehemaliger Mitbewohner ist
>ein klassischer Computer Freak mit klarem Lebenslauf: Shareware Tetris
>vermarktet, Musikcompi gebaut, Netzwerke betreut, Landesvorstand in
>einer Jugendorganisation, Zivi gemacht, Freelancer, diverse Schulen ans
>Netz gebracht, Gamecon, Acer. Nach einem Semester Informatik hat er
>abgebrochen. Für Acer durch Europa zu jetten war einfach interessanter,
>inzwischen auch wieder langweilig. 
>
>Er hat früh erkannt, daß Netzwerke einen Wachstumsmarkt darstellen, sich
>spezialisiert, lehnt inzwischen Angebote ab, die andere nie erreichen
>werden. Studium? Nein, uninteressant. Noch 10 Jahre und er hat gut
>vorgesorgt. Management interessiert ihn nicht, er will
>Techniker/Handwerker bleiben. Deutschland reizt nicht mehr, er will in
>die USA. Deutsche Personalchefs lassen ihn nicht über einen bestimmten
>Posten steigen, weil er kein Studium hat. Eine andere Weltfirma aus den
>USA sieht das nicht so eng... Soll er allen Ernstes noch studieren?
>
>b.) Radikal: 24 Jahre, Energie Brooker
>
>Nach wenigen Semestern wollte ihn die Industrie abgreifen: Englisch und
>Französich fließend, herausragende Noten, Programmierkenntnisse,
>Organisationsfähigkeit, Berufserfahrung im Rahmen einer renommierten
>studentischen Unternehmensberatung, vielseitig. Er will jedoch die
>akademische Laufbahn, später einmals ins Management, entsprechend
>schlägt er "einmalige" Angebote aus. Heute arbeitet jetzt etwas unter
>Wert, weil er im Job forschen kann. Besser bezahlte Angebote hat er
>immer noch.
>
>Für den einen war klar: "Genau das ist mein Job! Darin lebe ich. Ich bin
>so gut, den Job nimmt mir keiner". Der andere sagte sich: "Ich will die
>akademische Laufbahn und ich will in Deutschland ins Management mit
>meiner akademischen Ausbildung". 
>
>Was ist die Moral von der Geschicht? Cyrill, Du mußt Dich entscheiden ob
>der angebotebe Job die Lebenserfüllung darstellt. Wenn ja, wozu
>studieren? Wahrscheinlich ist deine Nase gut genug, um Trendwenden zu
>erkennen. Vielleicht kannst Du langfristig noch eine Stufe über den
>jetzt angebotenen Posten hinaus aufsteigen. Wenn Du Dir nicht vorstellen
>kannst den Job Dein Leben lang zu machen, laß die Finger davon. Es ist
>zu gefährlich, daß Du auf dem Posten versauerst, zu sehr hineingedrückt
>wirst. Auch in ein, zwei Jahren, wirst Du mit mehr Erfahrung im Rücken
>einen solchen Posten angeboten bekommen. Hast Du gerade erst mit dem
>Studium begonnen, brich ab, schnupper rein - verliere aber nicht die
>Ziele aus den Augen.
>
>Für mich ist die Entscheidung einfach gewesen: Studium bereits
>fortgeschritten? Ja. Ewig programmieren? Nein. In Deutschland bleiben
>(Leute schauen auf Abschluß)? Wahrscheinlich ja. Also durchbeißen.
>
>Ulf
>



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