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[php] Meine Erfahrung: PHP-Serverlast macht dynamische Seiten =?iso-8859-1?Q?unm=F6glich?=

[php] Meine Erfahrung: PHP-Serverlast macht dynamische Seiten =?iso-8859-1?Q?unm=F6glich?=

Werner Stuerenburg ws_(at)_art-quarter.com
Tue, 16 May 2000 22:03:43 +0200


> >Daraufhin wurde der Server mit 200 MB Traffic, 5.000 Seitenabfragen
> Das ergibt summa sumarum ~ 6GB Traffic im Monat.

Ich habe 18 GB auf der Hauptseite - no problem.

> Na ja, man kann sich streiten, ob PHP als CGI compiled werden sollte,
> ich würde das nie machen, mit einem Apache-Modul bist du immer besser
> bedient, weil nicht für jeden Seitenaufruf ein eigener Prozess gestartet
> werden muß.

Man hat mir gesagt, daß das nicht geht, weil auf dem Server
Frontpage unterstützt werden muß. 

Die Hardwaredaten dieser Maschine kenne ich nicht, aber ich habe
neulich nachgezählt: da sind 800 Domains drauf!! Die Maschine
bringt richtig Geld. Ich staune, wie schnell sich die Seiten
aufbauen.

Mein deutscher Reseller hat mir auf einer seiner Maschinen Platz
angeboten: von der Performance her kein Unterschied, ich bin bei
beiden zufrieden - bei ihm sind immerhin auch 300 Domains drauf.

Ich denke mir die Sache so: von den 800 Domains sind 799 so gut
wie inaktiv. Dann kann das gehen. Das scheint doch das allgemeine
Geschäftsprinzip zu sein: Lieschen Müller kriegt ihren Domain und
Fritz Krause auch und alle melden fleißig ihre Homepage bei allen
wichtigen Suchmaschinen an (selbst TV Movie gibt uneigennützig
guten Rat). 

Und tatsächlich kriegen Lieschen Müller und Fritz Krause auch
ungeheuren Traffic - jedenfalls beeindrucken die Hits die
entsprechenden Familien und Freundeskreise, die vermutlich auch
die einzigen sind, die diese Homepages jemals besuchen.

Nein, ganz stimmt das nicht: aus den Verzeichnisnamen kann man
doch oft schließen, daß eine kommerzielle Absicht dahinter steht.
Ganz Amerika ist ja auf den Beinen, um im Internet mächtig viel
Kohle zu scheffeln. Aber mittlerweile setzt sich langsam die
Erkenntnis durch, daß das ziemlich schwierig ist, selbst für
Leute mit "deep pockets". Daher vermute ich, daß der Traffic auf
diesen Seiten ähnlich aussieht wie bei Lieschen Müller.

Für die Provider lohnt sich die Sache natürlich durch die
Stückzahlen. Je weniger diese Leute an Ressourcen verbrauchen,
desto besser für den Provider. Angebote wie in Deutschland (DM 1
pro Monat und so weiter) habe ich in Amerika noch nie gesehen. Da
muß man mindestens 10 Dollar abdrücken.

Und nun ein bißchen Kopfrechnen: 300*10 = 3000 Dollar pro Monat
für eine einzige Kiste - das lohnt sich! Minimum! Ich zahle jetzt
zum Beispiel 170 Dollar, das Pauschalangebot (300 MB, 8 GB), das
die meisten vermutlich wahrnehmen werden, beläuft sich auf 20
Dollar. 

Wer von denen will denn mit html, gif und jpg 300 MB vollkriegen?
Und wer von denen wird die 8 GB Traffic ausnutzen können?

Nun sollen die da angeblich 700 Kisten stehen haben. 700*3000 =
2,1 Mio. Das ganze mit etwa 5 - 10 Mann Personal. So langsam
dämmert es einem, wieso Bertelsmann aus seinem fünfjährigen
AOL-Engagement 15 Milliarden (DM oder Euro?) erlösen konnte.

Wenn jetzt einer von den 800 sein Kontingent richtig ausnutzt,
kann das den Server doch gar nicht kratzen. Und wenn noch ein
paar mehr in die Pötte kommen, müßte das doch auch alles noch gut
zu händeln sein. Sollte es wirklich einmal etwas eng werden,
zieht man einfach ein paar von den Großen auf andere Maschinen
um, wo die Verhältnisse etwas ruhiger sind. Also alles ganz easy
- bleib cool, man!

In Deutschland allerdings sieht die Sache ganz anders aus.
Telefonleitungen sind teuer, da Monopolbesitz. Da soll es doch
eine ganze Menge Provider geben, die mit einer 2 MBit-Leitung zu
400 DM am Netz hängen. Wenn da einer ein bißchen was zieht,
bricht natürlich sofort alles zusammen.

Man hat mir vor ein paar Tagen folgendes Angebot gemacht: 1 GB
Traffic zu 15 DM. Andere wollen dafür 90 haben! Nun guckt man
etwas genauer hin: angeblich hängen die 4 mal redundant am
Hochgeschwindigkeitsnetz, UUNet, DTAG und wie sie alle heißen. 

Eine solche Leitung bei DTAG soll aber 250.000 DM im Monat
kosten! Da müssen doch eine Menge Kunden Kleingeld abliefern,
damit sich das rechnet. Oder stimmt das etwa alles nicht? Kann
ich das kontrollieren?

Wenn ich mir die Seiten von diesen Leuten angucke, die hier in
Deutschland 4 mal redundant am Hochgeschwindigkeitsnetz hängen
wollen, dann beeindruckt mich die Geschwindigkeit überhaupt
nicht. So schnell ist mein Allerweltsprovider in Chicago allemal. 

Dabei ziehe ich da keinen statischen Text runter, wie diese
Nasen, da wird auf jeder Seite 20 mal die Datenbank befragt, weil
ich schon im Seitenkopf alle möglichen Zufallsdaten herunter
bete, und das alles mit cgi! 

Und auch php muß richtig arbeiten, die ganze html-Mimik muß mal
eben erzeugt werden, zum Beispiel. Kein Problem, soweit ich das
sehe. Wenn einer 10 Minuten für eine Seite braucht(was
vorgekommen ist), dann liegt das nicht an unserem Server in
Chicago, dann liegt das an dessen Netzzugang.

Aber auch damit muß man keine Probleme haben. In letzter Zeit ist
Nikoma nicht nur noch billiger, sondern auch sehr zuverlässig
geworden. 

Ansonsten war ich mit NetSurf immer sehr zufrieden, bis
auf wenige Ausnahmen. Ich habe allerdings wiederholt von
Telekom-Kunden gehört, die es vor 22 Uhr gar nicht erst
versuchen.

 
-- 

Mit freundlichem Gruss
Dr. Werner Stuerenburg

______________________________________________
ISIS Verlag, Uhlandstr.8, D-32120 Hiddenhausen
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