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Re: Wann MySQL ohne Lizenzgebühren genutzt werden darf !

Werner Stuerenburg mysql-de_(at)_lists.bttr.org
Mon, 14 Oct 2002 05:31:00 +0200


Hallo Guido!



Guido Stepken schrieb am Freitag, 11. Oktober 2002, 15:44:07:

>> Das stimmt so nicht. MySQL ist kostenlos für alle diejenigen, die
>> selber unter der GPL entwickeln. Ansonsten sind unsere Lizenzen
>> natürlich wesentlich günstiger als alles andere. Daß wir

> Hallo, Werner !

> Die GPL sagt IMHO (ich bin kein Jurist...) folgendes, um es mal genauer 
> zu präzisieren
> MySQL ist auch kostenlos für Firmen, die ein firmeneigene Anwendung für 
> sich programmieren und nicht gedenken, diese zu veröffentlichen. Wer 
> aber verkauft, der muß die Quellcodes offenlegen und jeder andere darf 
> es dann auch verkaufen. Oder er verwendet die Kommerzielle Version von 
> MySQL, dann muß er nix offenlegen und andere dürfen auch nicht das 
> Produkt ohne Genehmigung weiter verkaufen.

Es geht nach der GPL nicht ums verkaufen, sondern darum, daß die
Anwendung auf einem anderen Rechner läuft als auf dem eigenen...

Wenn also die Anwendung bei der Tochterfirma läuft, die es für
lau hat, fällt ebenfalls eine Lizenz an.

Die Idee bei der GPL ist, einen Zwang zur Offenlegung einzubauen,
damit die Menge an frei verfügbarer Software vergrößert wird. Mit
Geldverdienen hat das nichts zu tun.

> MySQL ist auch kostenlos für Firmen, die Produkte für MySQL anbieten, 
> wie PHP/PERL/PYTHON Skripte und diese Verkaufen. Diese können die GPL 
> Version von MySQL einfach dabei legen, zu ihrer kommerziellen Software.
> Anwendungen, die MySQL Client Code native eincompilieren, müssen zahlen. 
> Diejenigen Firmen, die kommerzielle Anwendungen via ODBC auf MySQL 
> zugreifen, müssen nix zahlen. Diejenigen, die via JDBC zugreifen, auch 
> nicht.

Leider nein. So war das mal definiert, aber das hat sich
geändert. Schau mal einfach auf unserer Webseite nach.

> Wer mit oder für PostgreSQL programmiert oder arbeitet, kann sogar 
> kommerzielle Anwendungen damit bauen, kostenlos, ohne Lizenzgebühren zu 
> zahlen.

Das kommt auf die Lizenz an, unter der PostgreSQL vertrieben
wird. SAP DB z.B. steht unter LGPL, d.h. es ist in jedem Fall e
kostenlos.

> PostgreSQL unterliegt der BSD Lizenz, man darf die z.B. auch 
> umbenennen, z.B. nach  "RedHat Database" ...niemanden interessiert es, 
> was mit dem Code passiert. Er ist einfach da, und kann nach Belieben 
> verwendet werden.


>> überhaupt kommerzielle Lizenzen anbieten können, liegt daran, daß
>> der Quellcode zu 100% im Besitz der Firma ist. Damit können auch
>> alle diejenigen MySQL legal einsetzen, die sich nicht der GPL
>> unterwerfen wollen. Von den Einnahmen können wir wiederum
>> Gehälter bezahlen...

> Ich hätte ein besseres Gefühl, wenn Ihr es mit Leistungen beim Dienen 
> verdienen würdet. MySQL wird auch ohne existieren und ihr seid auch 
> nicht von MySQL abhändig. Es ist nur eine Geschäftsgrundlage, mehr nicht.

Es ist nicht mein Problem, aber ich habe damit keine
Schwierigkeiten. Immerhin sehe ich, daß Arbeit geleistet wird,
auf die man sich verlassen kann.

Ansgar Becker hat z.B. jetzt MySQLFront eingestellt. Punkt Aus.
Keine Lust mehr. Wie kann Open Source auf lange Sicht existieren,
wenn die Frage nach den Existenzgrundlagen ausgeklammert wird?

Richard Stallman sagte auf die Frage nach der finanziellen
Abhängigkeit von IBM: die Umarmung des linken Arms sei schön,
aber das große Messer in der rechten Hand sei furchterregend...

> Das aber MySQL auch mit kommerzieller Lizenz verfügbar ist, hat einen 
> wichtigen Grund. Nach M$ EULA für XP darf keine GNU Software auf XP 
> installiert werden. Aber MySQL commercial version darf. Wer Geld zuviel 
> für M$ Windows XP hat, der hat auch Geld genug, um Euch was abzugeben, 
> es sei Euch gegönnt. Die kommerzielle Version von MySQL ist also ein 
> EULA - Killer, Frieden Microsofts juristischen Hirnwichsereien.......

>>
>>> Wenn ich aber Kritische Daten habe und die verloren gehen
>>> rentiert sich u.U. schon ein paar Mark mehr zu investieren :-)
>>
>> Na nun aber langsam: schon mal was von InnoDB gehört? Für
>> diejenigen, die es gerne plakativ haben wollen: InnoDB wird als
>> Oracle-Clone bezeichnet und ist in der Tat ganz ähnlich gebaut.

> http://www.innodb.com/features.html

> Hier kann man nachlesen, daß InnoDB einige sehr wenige Features genauso 
> implementiert hat, wie Oracle - Transaktionen, HotBackup, Echtzeit 
> Datenspiegelung....
> Ich würde aber davon Abstand nehmen, zu behaupten, InnoDB sei ein Oracle 
> Clone.....es lohnt aber sehr, sich mit diesem Produkt einmal genauer 
> auseinanderzusetzen, als Alternative zu Centura..oder CDROM 
> Datenbanken....Dank Async I/O ist das Teil wahnsinnnig schnell....

>> Das macht ja auch Sinn, denn Oracle ist ja gut, die Leute haben
>> eine Menge Sachen richtig gemacht.

> Im Moment aber nicht mehr so viele....;-))

>> Damit will ich natürlich nicht sagen, daß MySQL schon alles
>> hätte, was wir gerne implementieren wollen. Selbstredend hat SAP
>> DB eine Menge Eigenschaften, die MySQL (noch) abgehen. Hat sich
>> schon jemand damit beschäftigt? Open-Source ist okay, aber ich
>> höre, das sei in einem bestimmten Pascal-Dialekt geschrieben,

> Schau es Dir mal an, es kompiliert unter gcc ;-))

>> während MySQL in C/C++ geschrieben ist. Wer kennt sich in diesem
>> Pascal-Dialekt aus? Wie viele Leute wollen sich die Mühe machen,
>> SAP unter die Arme zu greifen? Wer macht sich überhaupt die Mühe,
>> die Datenbank-Maschine zu evaluieren?
>>
>> Es ist übrigens interessant: SAP sieht MySQL und PostgreSQL nicht
>> als Konkurrenten, sondern zielt sehr aggressiv auf Microsoft,
>> Oracle und IBM!

> Wenn ich Oracle oder SAP oder Microsoft wäre, ich würde PostgreSQL 
> niemals erwähnen, so gut ist es. Oracle Emulation in PostgreSQL ist der 
> Untergang für Oracle.
> Das Buch ist fast fertig, ich übersetze es gerade noch in englisch, 
> damit es zeitgleich erscheinen kann. Larry wird es nicht gefallen, 
> überhaupt nicht....

> ---
> Infos zur Mailingliste, zur Teilnahme und zum An- und Abmelden unter
-->>>  http://www.4t2.com/mysql 



Mit freundlichen Grüßen
Werner Stürenburg

-- 
MySQL schlägt Microsoft: 
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