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Hallo Peter, Am Donnerstag, 07. Dezember 2006 11:12 schrieb Peter Bieling: > Lutz Zetzsche wrote: > > Der Gedanke, ich muß mich für EIN Framework entscheiden, ist > > falsch! Es ist durchaus möglich, in Projekten MEHR ALS EIN > > Framework zu nutzen. :-) So kann man die besten Funktionalitäten > > aus verschiedenen Frameworks sinnvoll in einem Projekt, einer > > Anwendung zusammenführen. > > wie würde das auf PHP übertragen aussehen? Meinst Du, dass Du > verschiedene Framworks komplett installierst, oder baust Du Dir aus > mehreren ein neues zusammen? im NetBeans-IDE ist es so, daß standardmäßig zwei Frameworks installiert sind - JSF und Struts -, wobei Du mit Sicherheit noch weitere wie das Spring-Framework installieren kannst. Ich habe es nur noch nicht versucht. Der Trick ist nun nicht, da wieder ein Meta-Framework drüberzubauen, sondern einfach an der entsprechenden Stelle die Funktionalitäten des einen oder des anderen Frameworks zu nutzen. Von der Logik ist das also ähnlich, wie das Einbinden verschiedener Bibliotheken und Klassen. :-) > >>[...] (Das gilt nicht unbedingt > >>für "Standalone-Klassen", wie z.B. FPDF, die nur locker in das > >>Framework eingebunden werden.) > > Jetzt muss ich diesen Klammersatz doch noch mal besonders > hervorheben! ;-) Die Einschränkung habe ich schon gelesen, nur kann ich die nicht so ganz unterschreiben. Ein wirklich gutes, gleichzeitig integriertes, flexibles und erweiterbares Framework aufzubauen, halte ich für weit komplexer, als eine "Standalone-Klasse" zu basteln. Du bewegst Dich dann zwar auf verschiedenen Ebenen (Spezialwissen vs. Wissensbreite/Komplexität), aber im Endeffekt kommt es auf dasselbe heraus, was die Ansprüche an die Programmierfähigkeiten und die Sinnhaftigkeit des Selbermachens angeht. > Das ist das, was ich mit der obigen Einschränkung meinte. Für den > Umgang mit PHP oder Excel sind ja nun wieder ganz spezielle > Kenntnisse gefordert. Oder die Problemstellung ist auf einen > bestimmten Bereich beschränkt. Es wäre quatsch das jedesmal neu zu > programmieren. Das kann z.B. auch für Template- oder XML-Klassen > gelten, obwohl ich hier auch meine eigenen Lösungen gefunden habe. Allerdings gibt es genauso viele Leute, die diese Spezialklassen dauernd neu erfinden, wie es Leute gibt, die meinen, sie müßten ein neues Framework erfinden. > Wie gesagt: die Berechtigung von bewährten Problemlösungen für > Spezialaufgaben erkenne ich durchaus an. Wie die Vielzahl von > Frameworks zeigt, hat sich hier aber wohl noch nicht die allein selig > machende Lösung für alle Alltagsaufgaben des PHP-Programmierers > gefunden. Und ich bezweifle auch, dass es die jemals geben wird. Das liegt aber dann nicht an der fehlenden Machbarkeit, sondern daran, daß jeder lieber was Eigenes bastelt, anstatt sich an einem guten Framework zu beteiligen und dieses voranzubringen. Wenn man doch ein Framework hat, welches die eigenen Ansprüche zu einem großen Teil schon erfüllt, warum sollte man dann was neues machen, weil der Rest fehlt? Dann sollte man sich doch lieber dem bestehenden Projekt anschließen und die fehlenden Dinge beisteuern. Wenn man selbst von Null anfängt, fehlt einem sonst doch - zumindest am Anfang - viel mehr. Und noch was: Windows hat ja auch eine Verbreitung von 90%. Es muß nicht jeder sein eigenes Betriebssystem programmieren. Und Open-Source-Programme aus dem Linux-Bereich orientieren sich massiv an den vergleichbaren Programmen im Windows-Bereich. Das läßt sich auch auf Frameworks übertragen. Ein Framework für 90% der Benutzer wäre möglich. Ich denke, es geht halt oft eher um politische und "religöse" Fragen, die hinderlich sind - eben wie bei Betriebssystemen oder bei Open-Source-Projekten, die sich plötzlich spalten. Im Übrigen glaube ich, daß diese Diskussion doch eher PHP-spezifisch ist, weil PHP in dem Bereich noch nicht so weit ist. Im Java-Bereich gibt es zwar auch viele Frameworks und dauernd kommen neue hinzu, es gibt jedoch einige, deren Verbreitung besonders groß ist. Es geht also. :-) Viele Grüße Lutz
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