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Hallo Lutz, Lutz Zetzsche wrote: > Allerdings gibt es genauso viele Leute, die diese Spezialklassen dauernd > neu erfinden, wie es Leute gibt, die meinen, sie müßten ein neues > Framework erfinden. na, ich weiß nicht, ob das so stimmt. - Ich denke auch, dass der Begriff Framework auch sehr weit zu fassen ist. Für manche ist es eine Bibliothek von nützlichen Klassen, für andere ein System, das ein Ganzes ergibt. >>Wie gesagt: die Berechtigung von bewährten Problemlösungen für >>Spezialaufgaben erkenne ich durchaus an. Wie die Vielzahl von >>Frameworks zeigt, hat sich hier aber wohl noch nicht die allein selig >>machende Lösung für alle Alltagsaufgaben des PHP-Programmierers >>gefunden. Und ich bezweifle auch, dass es die jemals geben wird. > > > Das liegt aber dann nicht an der fehlenden Machbarkeit, sondern daran, > daß jeder lieber was Eigenes bastelt, anstatt sich an einem guten > Framework zu beteiligen und dieses voranzubringen. Wenn man doch ein > Framework hat, welches die eigenen Ansprüche zu einem großen Teil schon > erfüllt, warum sollte man dann was neues machen, weil der Rest fehlt? > Dann sollte man sich doch lieber dem bestehenden Projekt anschließen > und die fehlenden Dinge beisteuern. Wenn man selbst von Null anfängt, > fehlt einem sonst doch - zumindest am Anfang - viel mehr. Also, mein "Framework", wenn ich das einfach mal so nenne, ist quasi von selbst entstanden, indem ich häufig benutzte Module, die nach und nach entstanden sind, einmal zusammengefasst habe und nach und nach auf einander abgestimmt habe. Später habe ich dann erfahren, dass man das auch Framework nennen kann. ;-) Mein Framework ist also mit meinen Aufgaben entstanden und gewachsen und entwickelt sich auch laufend weiter. Für mich wäre jetzt also die Entscheidung, ob ich mein gewachsenes und bewährtes System wegwerfe und ein fremdes verwende (oder sogar mehrere), und dann viel Zeit investiere um mich einzuarbeiten und die Dinge nachzuentwickeln, die mir fehlen. Ich glaube das sich diese Frage viele stellen und dass hier der Grund darin liegt, warum man nicht etwas Fertiges nimmt und sich dann an der Weiterentwicklung beteiligt. Ich habe nichts gegen Open-Source und wenn ich ein Modul entwickelt habe, von dem ich meine, dass es für andere auch nützlich sein könnte, veröffentliche ich das auch, - sofern nicht ein Kunde dafür Geld bezahlt hat. ;-) In diesem Fall glaube ich aber, dass ich mit meinem auf meine Aufgabenstellungen abgestimmten System sehr viel flexibler bin als wenn ich jetzt zu etwas anderem wechsle, das von Größe S bis XXL alles abdecken will. > Und noch was: Windows hat ja auch eine Verbreitung von 90%. Es muß nicht > jeder sein eigenes Betriebssystem programmieren. Und > Open-Source-Programme aus dem Linux-Bereich orientieren sich massiv an > den vergleichbaren Programmen im Windows-Bereich. Das läßt sich auch > auf Frameworks übertragen. Ein Framework für 90% der Benutzer wäre > möglich. Ich denke, es geht halt oft eher um politische und "religöse" > Fragen, die hinderlich sind - eben wie bei Betriebssystemen oder bei > Open-Source-Projekten, die sich plötzlich spalten. Den Vergleich zwischen Betriebssytem und Framework finde ich nicht passend. Der Aufwand, ein Betriebssystem zu entwickeln, ist sicherlich gigantisch. Ein individuelles Framework aus eigenen und ergänzt durch fremde Komponenten (z.B. für PDF), das für bestimmte Aufgabenstellungen ausgelegt ist, ist viel leichter zu entwickeln und ist in vielen Fällen sicherlich auch mit den Fähigkeiten entstanden und gewachsen, die man braucht, um bestimmte Aufgaben überhaupt in Angriff nehmen zu können. > Im Übrigen glaube ich, daß diese Diskussion doch eher PHP-spezifisch > ist, weil PHP in dem Bereich noch nicht so weit ist. Im Java-Bereich > gibt es zwar auch viele Frameworks und dauernd kommen neue hinzu, es > gibt jedoch einige, deren Verbreitung besonders groß ist. Es geht > also. :-) Ich vermute mal, dass es in einigen Jahren auch für PHP Standard-Frameworks geben wird (z.B. das Zend-Framework), wenn bis dahin nicht alle zu Ruby on Rails abgewandert sind. ;-( Aber auch dann wird man, um flexibel auf neue Aufgabenstellungen reagieren zu können, seine Werkzeuge genau kennen und sich auch seine "Werkstatt" individuell einrichten müssen. Viele Grüße Peter
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