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[Andreas Braukmann]

Hallo,

On Wed, Jul 14, 1999 at 01:43:28AM +0200, Norbert Pfeiffer wrote:
> > Komplexe Web-Applikation sind genauso sorgfaeltig zu entwickeln,
> > wie jede andere Software auch, und ich kenne kein Softwarehaus,
> > bei dem man System-Entwuerfe fuer 120,-/h einkaufen koennte. 
 
> Aber:
> > Das ist Dein Gipfel der Arroganz, auf einem kommerziellen Betriebssytem
> > eine Open Source Software einsetzen zu wollen.
he he, ... der Satz ist nicht von mir!

> Dieser Logik folgend, werden gerade Freelancer und kleinere Unternehmen
> von Kunden oft regelrecht 'angepoepelt', warum ihre Scripte Geld kosten,
> wo doch das System und diverse Software fast umsonst im Netz rumliegt.
nunja. Das sind halt die Leute, die Know-How, Service, Dienstleistung
etc. nicht von den, der Gesamtloesung zugrunde liegenden, "Regal-Produkten" 
unterscheiden koennen.

> Was ich damit ausdruecken will ist, dass in weiten Kreisen 'Open Source'
> mit 'kostenloser Selbstbedienung' uebersetzt und auch gefordert wird.
Ich glaube gar nicht einmal, dass dies das primaere Problem ist.
Wir haben dasselbe Problem mit Leuten, die nicht einmal ansatzweise
wissen, was Open-Source Software ist.
Ich "verkaufe" den Einsatz von Open-Source Software (das sind bei
uns z.B. FreeBSD-basierte Internet-Gateway-Systeme) immer mit nackten
Kosten-/Nutzen-/Bedarfs-Gegenueberstellungen der voll kommerziellen
Variante mit der open-source basierten.

Dabei stellt sich meistens heraus, dass der Dienstleistungsanteil
bei beiden Varianten ungefaehr gleich ist man bei der open-source-
Loesung aber die Software-Lizenzen einspart und meist weniger
fuer Hardware ausgeben muss. pfff. und schon faellt den meisten
Kunden die Entscheidung nicht schwer.

Das eigentlich Problem liegt in der Wahrnehmung des "Marktes"
durch den Kunden.
PCs sind 'billig', Internet-Zugaenge sind 'billig', Web-Hosting
ist 'billig', "Ihre-Homepage-aus-dem-Generator"-Angebote sind
'billig'.

Da ist es halt schwer verstaendlich, warum eine Website ploetzlich
ungefaehr genausoviel kosten soll, wie z.B. das im Unternehmen
eingesetzte Warenwirtschaftssystem gekostet hat.

Zusaetzlich nimmt man natuerlich hauptsaechlich die Eindruecke
der grossen, tollen Websites mit; und denkt "haaa, sowas will
ich jetzt auch haben, ... kostet ja nur ein paar hundert Mark" .
_Leider_ steht an den guten Web-Projekten aussen nicht dran, was
sie gekostet haben. (Das sollte man mal zur Vorschrift machen ;) )

-Andreas


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