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Hallo, um die Diskussion mal aus dem unpassenden Topic: PHP Projekte rauszunehmen, ein neuer Thread. Gelegentliche Gespräche über Tagessätze auf dieser Mailingliste sind eine interessante Information für Angestellte und Freelancer. Jedem Versuch diese abzuwürgen kann ich nur vehement wiedersprechen. Haßtriaden gegen böse Studenten, die viel zu bilig arbeiten, sind unangebracht. Sie zeugen von einem erbärmlichen Futterneid. Ein Student hat einen Monatsbedarf von - laßt uns nicht über ein paar Hunderter diskutieren - ca. DM 1600,-- . Er zahlt geringe Steuern, muß sich i.d.R. noch keine Gedanken über Versicherungen, Altersvorsoge und Arbeitsunfähigkeit machen. Er lebt geschützt in einer kleinen Nische, die es ihm ermöglichen soll, sein Studium halbwegs schnell und gut abzuschließen, um dem Arbeitsmarkt zur Verfügung zu stehen. Der Studi ist es gewohnt, fürs Kellnern 15,--/Stunde zu bekommen. Wenn er nicht schon als Schüler seine Programme vermarktet hat, sind die von Hinterhofagenturen gebotenen 20,--/Stunde für das löten von HTML ein wahrer Segen. Hat er Glück, bekommt der 30,--, meist mehr als Musterschüler sprich HiWi. Von dem Geld kann er seinen Lebensunterhalt bestreiten. Wundert es da, daß der Studi mit 200,--/Tag beginnt? Er kennt nichts anderes, sieht nichts anderes am Schwarzen Brett. Der pfiffige Studi, hat schon als Rauswerfer gearbeitet, Musikcomputer gebaut, Tetris als Shareware vertrieben oder sonstwie frühzeitig gelernt, sich zu vermarkten. Er verlangt gleich 35,--/Stunde für HTML, ab 50,--/Stunde für Programmierung, arbeitet mit etlichen Agenturen zusammen. Hat er ersteinmal spitz, daß es mehr gibt, hat er einige Referenzen gesammelt, geht er in Richtung "normale" Stundensätze. Der pffifige Studi ist das kleine Schwein, nicht derjenige der für einen Appel und ein Ei programmiert. Der Appel und Ei Typ wird kleine Aufgaben bekommen, Aufgaben, die einen Profi gar nicht interessieren. Würde ich als Freelancer arbeiten, es wäre mir schnuppe, daß der Kunde jammert: "6 Stunden, 1500,-- für ein Gästebuch, das gibt es doch bei CGI-Resources für $10, oder 20 Stunden Studi a 20,--..." Das ist nicht mein Kunde. Billig-Studi und Freelancer sprechen einen anderen Markt an. Da wildert keiner im Revier des anderen und wenn doch: Qualität gewinnt. Wenn nicht, liegt es am Marketing des Freelancers! Der pfiffige Studi, der wenig Steuern zahlt, nicht in die typischen Kostenfelder eines Selbständigen investieren muß (Weiterbildung, Büro(ausstattung), Altersvorsorge, Rente, Werbung und Marketing...), hat vielleicht 30% Unkosten. Lächerlich gegenüber den 70% (getippt) eines Selbstständigen. Hier darf man neidisch sein. Der Studi ist jedoch meist Technologieträger, treibt php weiter und ist in wenigen Jahren vom freien Markt weg. Er hat nur eine kurze Zeit diese große Marge einzufahren, dann hat ihn ein Unternehmen eingekauft, oder er hat seinen Studistatus verloren. 20,-- Studis sind keine Gefahr für den Profi. Ich beschimpfe sie auch nicht, wenn sie über ihren geringen Stundensatz reden. Sie produzieren andere Dinge als ich, bekommen einen anderen Stundensatz. Klar als "Ihr Internetprofi in Norddeich" verliere ich gegen den Studi, aber dann habe ich eh den falschen Job... Mich interessieren weiterhin Studi Stundensätze. Ich bekam: 35,--/Stunde für HTML, Photoshop (drei, vier ordentliche Referenzen) 40,--/Stunde für Programmierung (Perl, PHP, JavaScript, ASP - einfache DB Abfragen u.ä.) Ulf
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