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[Johann-Peter Hartmann]

Hi Cyrill,

> Steckte einer von Euch schon mal in so einer Situation ?
> Was kann man wirklich empfehlen ?
> Und was sagen die Studienabbrecher, die jetzt im Job stecken ?
> Ich habe noch Zeit bis Januar für die Entscheidung ...

Meine persönliche, vollkommen unverbindliche Empfehlung:
So eine Chance wirst Du wieder bekommen. Der Arbeitsmarkt für Menschen mit
Computerknowhow wird nicht so schnell wieder aus seinem Hoch kommen. Und ich
denke mir, dass Du gerade mit Wissen aus dem Bereich Internetanwendungen mit
dem kommenden Standard PHP (ich _liebe_ diese Formulierung) gute Chancen
haben wirst. Die individuellen Firmenlösungen mit Kopplung an die interne
Datenverarbeitung werden wohl in Zukunft im mittelständischen Bereich eine
große Rolle spielen.
Also: lass Dich nicht einschüchtern, dass diese Chance nicht wiederkommt.
Sie kommt. Und wenn der Aufsichtsrat einen neuen GF sucht, dann wird auf den
akademischen Abschluß geachtet.

Grüße, johann

BTW:
Weils gerade passt, eine kleine Geschichte, real wahr so passiert:
In der elften Klasse, das war 1989, unterrichtete Frau Dr. Spruth, eine
Lehrerin vom alten Schlag, uns, die 11 L, in Deutsch. Weil ich mal wieder
eines der ellenlangen Gedichte deutscher Klassik nur bis zur dritten Strophe
richtig konnte, nahm sie mich nach der Stunde zur Seite. "Herr Hartmann, sie
haben heute nur den Anfang vom Gedicht gekonnt. Woran liegt denn das, sie
sind doch sonst ein heller Knabe ?" . Ich antwortete: "Ich habe gestern
Abend noch lange am Computer gesessen, und als ich mich dann an das Gedicht
erinnerte, war es schon spät.". Ausreden, die Zerstreutheit zum Thema haben,
wirken bei mir plausibel, und so nahm sie es mir ohne weiteres ab: "Na
schön. Aber sehen sie zu, dass das in Zukunft nicht wieder geschieht, sonst
ergeht es Ihnen so wie dem Bruder von Melanie, kennen sie den ? Der saß auch
nur noch vorm Computer, und hat sich nicht mehr um die Schule gekümmert. Und
dann ist er nach der elften abgegangen. Soll es ihnen denn genauso gehen ?"
Ich nahm mir diese Worte zu Herzen, und ich verbrachte weniger Zeit vor dem
Rechner. Sonst wäre es mir vielleicht so ergangen wie Marco, dem Bruder von
Melli Börries. Der mußte nämlich vor wenigen Wochen seine Firma verkaufen.
An Sun. Aber vielleicht habt Ihr davon gehört.